Bomberabsturz 1943

Flug ohne Wiederkehr – Bomberabsturz bei Brück
Die ersten Kampfhandlungen, die im 2. Weltkrieg in der Eifel stattfanden, wurden in der Luft zwischen Alliierten Bombern und deutschen Jagdflugzeugen ausgetragen. Sie nahmen zu mit der Stationierung der 8. US-Luftflotte in England. Von dort starteten fast täglich die schweren viermotorigen Bomber mit ihren tod- und verderbenbringenden Lasten nach Deutschland.
Die Eifel wurde zum Überfluggebiet. Die deutsche Luftwaffe wehrte sich mit aller Kraft gegen diese einfliegenden Bomberverbände. Dabei wurden sehr viele Bomber abgeschossen. Im damaligen Amt Daun stürzten während des Krieges drei alliierte Flugzeuge zu Boden, wobei ein B 17 – Bomber bei Brück abstürzte.
Am 1. Dezember 1943 flog die 8. US-Luftflotte den 145. Einsatz gegen Deutschland, auf die Stahlindustrie von Solingen und Leverkusen, wobei 281 schwere Bomber eingesetzt wurden. Beladen waren die Flugzeuge mit insgesamt 319,95 t Brandbomben und 382,5 t Sprengbomben. Der Begleitschutz für diese B-17 und B-24 Bomber bestand aus 416 Jagdflugzeugen. Beim Rückflug des Bombergeschwaders kam es über der Eifel zu einem Luftkampf, in dessen Verlauf ein B-17 Bomber der 351. Bombergruppe abgeschossen wurde. Diese Maschine war erst am 25. November 1943 in Dienst gestellt worden und flog an diesem Tag ihren dritten Einsatz, als sie bei Brück am Radersberg zu Boden stürzte.
In den Trümmern wurde eine verstümmelte Leiche gefunden. Es handelte sich um den Bordingenieur Sergeant Thomas F. Harkins. Er wurde in Brück beigesetzt und im März 1946 von einem amerikanischen Ausgrabungskommando exhumiert und überführt. Er war beim Luftkampf mit einer Focke-Wulf 190 von einer 20 mm Granate tödlich am Kopf getroffen worden.
Bei diesem Absturz besonders tragisch war: Als der Pilot um 11.55 Uhr den Befehl zum Verlassen des getroffenen Flugzeugs gab, bemerkte der Kugelturm-Schütze Sergeant Paul C. O ´Neill beim Anlegen seines Fallschirms, dass sein Gurtzeug amerikanischen Typs und sein Fallschirm englischen Typs nicht zusammenpassten, so dass er nicht abspringen konnte. In seiner Not sprang er zusammen mit dem Funker T-Sergeant Byron L. Hunter, festgeklammert auf dessen Rücken ab. Als sich jedoch der Fallschirm öffnete, konnte Sergeant O ´Neill sich nicht mehr halten, rutschte ab und fiel in den Tod. Ihn fand man bei Boxberg. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof Beinhausen/Hilgerath, wo er im März 1946 ebenfalls vom amerikanischen Ausgrabungskommando exhumiert worden war. Die anderen acht Besatzungsmitglieder wurden nach dem Fallschirmabsprung gefangen genommen.
Position | Rang | Name |
Pilot | Second Lieutenant | James M. Plant |
Copilot | Second Lieutenant | Frederick A. Smith |
Navigator | Second Lieutenant | Fred Larson |
Bombenschütze | Second Lieutenant | Wayne W. Billard |
Techniker | Technical Sergeant | Thomas F. Harkins |
Funker | Sergeant | Byron L. Hunter |
Kugelturmschütze | Sergeant | Paul C. O’Neill |
Rumpfschütze | Sergeant | John R. Rowe |
Rumpfschütze | Sergeant | Jakey E. Hobbs |
Heckschütze | Staff Sergeant | John W. Hill |
Autor: Hermann-Josef Stolz, Mehren
Weitere Informationen:
Quellen:
- Nationalarchiv Washington D.C., MACR 1658
- Archiv der Verbandsgemeinde Daun
- Roger A. Freemann, The Mighty Eighth War Diary