Maibaum
Eine alte Sitte in der Eifel und im Rheinland ist es am Vorabend zum 1. Mai einen Maibaum aufzustellen. Die örtlichen Überlieferungen und Gepflogenheiten sind von Dorf zu Dorf unterschiedlich.
Die Gemeinde stellt den Jugendlichen einen Baumstamm zur Verfügung, dessen Rinde abgeschält ist. An der Spitze wird dann eine Tannenkrone befestigt, die von den „Neulingen“, welche zum ersten Mal mit der Jugendgruppe feiern, mit bunten Bändern geschmückt. Ebenfalls binden diese einen Kranz, den sie auch verschönern und am Baum befestigen.
Früher mussten die Jugendlichen, welche zum ersten Mal den Maibaum mit aufstellen durften, in der Woche vorher ein Erdloch mit einer Tiefe von rund 2,00 m ausheben, damit der Baum nicht umfallen konnte.
Nachdem der Maibaum gerade und stolz über das Dorf ragt, fängt für die Jugendlichen das Feiern an, das bis in den Tag des 1. Mai andauert. Um Mitternacht wird dann den Neulingen, im Ortsteil Dreis, die „Kässchmerr“ gereicht. Nach dem vollständigen Verzehr sind die Jugendlichen in der Jugendgruppe aufgenommen.
Abwechselnd halten die Jugendlichen Baumwache, da es mancherorts Brauchtum war, in der Nachbargemeinde den Maibaum abzuschneiden.
Nach Mitternacht ziehen die Jugendlichen dann durch das Dorf und treiben Schabernack und spielen Streiche. Gartentüren werden ausgehangen, Blumentöpfe umgestellt und Haustüren mit Holz zugestapelt. Die meisten „geklauten“ Sachen werden in die Dorfmitte gebracht, wo sie die Eigentümer am nächsten Morgen wieder abholen können. Insgesamt handelt es sich um einen Brauch, der zur Freude und Belustigung des gesamten Dorfes beiträgt.
Außerdem werden auch Maibäume von den Freunden, dessen Freundin aus unserem Ort stammt, aufgestellt, die damit ihre Zuneigung zeigen möchten. Hierfür werden junge Birkenbäume verwendet, die geschmückt werden und an der Giebelwand des Wohnhauses befestigt werden. In Schaltjahren übernehmen die Freundinnen die Aufgabe des Baum aufstellens.